Die “In Vitro Fertilisierung” (IVF) ist eine der wichtigsten Techniken der assistierten Reproduktion, der so genannten künstlichen Befruchtung. Es handelt sich um eine aufwendige und komplexe Technik die viel Erfahrung und Technologie erfordert. Erstmals wurde sie am Menschen 1978 erfolgreich angewandt. Sie ist eigentlich nicht “künstlich”. Es werden lediglich die beiden Keimzellen, Samenzelle und Eizelle, an einem optimalen Ort zusammengebracht, ohne sonst eventuell hinderliche Rahmenbedingungen wie z.B. verschlossene Eileiter oder Endometriose. Die eigentliche Befruchtung, also die Verschmelzung der beiden genetischen Materialien zu einem neuen Leben, erfolgt ohne weiteren Eingriff von aussen.
Die Eizellen werden nach entsprechender hormoneller Stimulation mittels ultraschallgesteuerter Punktion von der Scheide aus in kurzer und leichter schmerzvermeidender Narkose entnommen und mit dem Samen des Ehemannes, Partners oder eines Samenspenders vereinigt. Üblicherweise reifen im natürlichen Zyklus einer Frau lediglich ein Follikel samt enthaltener Eizelle heran. Die IVF – Technik erfordert für eine optimale Erfolgsrate jedoch im Optimalfall 8-12 reife, also befruchtungsfähige Eizellen. Daraus entstehen dann mehrere Embryonen oder Blastozysten.
Je nach Zahl der schliesslich transferierten Embryonen entsteht eine gewisse Gefahr für Mehrlingsschwangerschaften. Diese Entscheidung muss vor dem Hintergrund der gesundheitlichen und persönlichen Lebenssituation der Frau und des Paares vorher sorgfältig abgewogen werden. Wir befürworten Transfers von maximal 2 Embryonen oder Blastozysten.
Dies muss je nach Vorgeschichte der Frau, nach Qualität der gewonnenen Embryonen, entsprechend dem Lebensalter der Frau und nach den persönlichen Wünschen des Paares sorgfältig vorher überlegt und am Tag des Transfers in Abstimmung mit Gynäkologen und Embryologen entschieden werden.
[show-hide]
Der Transfer findet schmerzfrei unter Ultraschallkontrolle am 2. – 5. Tag der Embryonalentwicklung statt. Der Tag der Eizellgewinnung gilt dabei als Tag 0.
Durch die Kultivierung im Reagenzglas lassen sich die späteren Abortraten gegenüber den Verhältnissen bei der natürlichen Zeugung drastisch reduzieren und liegen noch bei 10-18% je nach Situation.
Der grundsätzliche Vorteil der IVF –Methode liegt darin, dass normalerweise verborgene Vorgänge unter dem Mikroskop im Labor sichtbar werden. Damit können wertvolle Informationen zum Problem gewonnen werden.
Die IVF erzielt in geeigneten Fällen eine höhere Befruchtungsrate als dies im natürlichen Fall möglich wäre. Darüber hinaus besteht die Chance kryokonservierte Embryonen zu lagern die für spätere Versuche verwendet werden können.
Komplikationen treten nur sehr selten auf. Dazu gehört vor allem die ovarielle Überstimulation, die sich trotz sorgfältiger Kontrolle, nicht immer vermeiden lässt sowie die Mehrlingsschwangerschaft.
[/show-hide]
IVFAO
In-Vitro-Fertilisierung-Advanced-Ovaries. DHEA und anschliessende spezielle Stimulationsprotokolle ermöglichen eine deutliche Verbesserung der Ovar-Funktion, mehr Eizellen, bessere Qualität und weniger Aborte bis zum Alter[show-hide display=inline] von 47 Jahren. Voraussetzung ist eine umfassende Untersuchung, insbesondere wichtiger basaler Hormonwerte, des AMH sowie in manchen Fällen der Genetik (CGG repeats im FMR-1 Gen). Daraus lassen sich Aussagen zu den voraussichtlichen Chancen dieser Technik machen.[/show-hide]
DHEA
Diminished Ovarian Reserve (DOR) und Premature ovarian aging (POR) sind eine der Hauptursachen weiblicher Infertilität. Mit zunehmendem Alter nimmt die Ovarreserve natürlicherweise ab. Krankhaft kann dies auch schon [show-hide display=inline] in jungen Jahren geschehen. Mit einer geeigneten rejuvenierenden Behandlung mit DHEA (DeHydroEpiAndrosteron) und einem angemessenen Stimulationsprotokoll ist eine deutliche Verbesserung der Chancen im natürlichen und im extrakorporalen Verfahren zu erzielen. Die Zahl der gewonnenen Follikel und Eizellen steigt, die Qualität der gewonnenen Eizellen und Embryonen steigt und die Abortrate nimmt deutlich ab[/show-hide]
IVF bei älteren Frauen
Die Behandlung von Frauen mit verminderter Ovarreserve (Diminished Ovarian Reserve, DOR), entweder verursacht durch höheres Lebensalter der Patientin oder durch vorzeitige Alterung der Eierstöcke) stellt eine besondere Herausforderung dar. Üblicherweise werden diese Frauen in unseren westeuropäischen Ländern nicht behandelt oder gleich zur Eizellspende, meist verdeckt, motiviert. Es gibt aber seit kurzem publizierte Ergebnisse einer Behandlungsrichtung, die wir in Zusammenarbeit mit dem CHR (Centre of Human Reproduction, Manhatten, New York) durchführen, welche für diese Paare sehr erfolgversprechend sind.[show-hide] Unsere Partnerklinik CHR in NY hat die folgenden Ergebnisse erzielt. Dabei gilt es zu berücksichtigen dass die Klinik überwiegend Patienten betreut die älter sind oder vorzeitige Erschöpfung der Eierstöcke zu beklagen haben. 46% dieser Frauen waren >40 Jahre alt, und 27% waren >43 Jahre alt. Die Zahlen beschreiben intakte, weitergehende Schwangerschaften. Nicht nur positive Schwangerschaftsteste.
Alter | % Schwangerschaften |
< 30 | 39% |
30-35 | 42%* |
36-37 | 35%* |
38-39 | 30%* |
40 | 37% |
41 | 17% |
42 | – |
43 | 5% |
44-Plus** | 10% |
Frozen/Thawed | 18% |
Oocyte Donation | 56% |
Insbesondere das Ergebnis der Frauen über 44 Jahre ist beeindruckend und liegt um ein vielfaches höher als in anderen sehr guten Kliniken.
Wir sehen es als unsere Aufgabe, dieser Gruppe von Patienten besondere Aufmerksamkeit zu schenken, obwohl wir den Grossteil unserer Behandlungen mit gespendeten Eizellen durchführen. Viele dieser Frauen leiden sehr darunter dass sie ihre eigene Genetik nicht einbringen können. Eine weiterführende Behandlungsmöglichkeit eröffnet neue Perspektiven. Diese Behandlung erfordert eine exakte Diagnostik die auch genetische Untersuchungen einschliesst. Ergibt es sich, dass eine realistische Chance besteht, kann die Behandlung mit verschiedenen Medikamenten, von denen das Hormon DHEA nur eines ist, ein Priming der Eierstöcke versucht werden. Daraus entstehen dann im Vergleich zu unbehandelten IVF Zyklen mehr und vor allem mehr gesunde Eizellen. Kommt es zur Befruchtung und zum Transfer mit nachfolgender Schwangerschaft, so sind nur noch 15% Fehlgeburten zu beklagen. Auch diese Zahl ist um Vieles besser als im unbehandelten Zyklus.
Worin besteht dieses Verfahren IVFAO (In-Vitro-Fertilisierung-Advanced-Ovaries)?
Durch dieses Verfahren werden eigene Eizellen der Patientin durch Follikelpunktion gewonnen. Die Qualität und Anzahl dieser Eizellen wird durch eine Vorbehandlung über 2-3 Monate mit DHEA sowie durch ein angepasstes Microdose Lupron Protokoll verbessert. Diese Eizellen werden mit Spermien inseminert, die vom Partner/Ehemann der Empfängerin oder von einem Samenspender stammen. Die gezeugten Embryonen werden in die Gebärmutter der Empfängerin transferiert.
Zur Behandlung mit DHEA werden umfangreiche Voruntersuchungen durchgeführt welche zeigen, ob eine Patientin für diese Behandlung geeignet ist.
Der grundsätzliche Vorteil der IVF –Methode liegt darin, dass normalerweise verborgene Vorgänge unter dem Mikroskop im Labor sichtbar werden. Damit können wertvolle Informationen zum Problem gewonnen werden.